Unbewusster Bias
Was ist unbewusster Bias?
Unbewusster Bias entsteht durch eine Funktion im menschlichen Gehirn, die uns hilft, über verschiedene Abkürzungsverfahren schnellere Entscheidungen zu treffen. Er formt unsere Wahrnehmung der Welt und unserer Mitmenschen und kann zu fragwürdigen Entscheidungen führen. Das bedeutet, dass wir Menschen und Situationen oft auf der Grundlage unbewusster Verallgemeinerungen und Vorurteile behandeln, anstatt eine Reihe objektiver qualitativer oder quantitativer Parameter zu verwenden.
Tools und Ressourcen
Wir haben verschiedene Tools, Ressourcen und Artikel zusammengestellt, damit Sie unbewussten Bias besser verstehen, ihn in sich selber entdecken und überwinden können (nachfolgend finden Sie eine vollständige Liste mit Ressourcen). Einige einfache Tipps sind beispielsweise:
Bemühen Sie sich bewusst, die Entscheidungsfindung zu verlangsamen und dabei immer wieder zu hinterfragen, ob man die größtmögliche Gruppe möglicher Variablen oder die größte Auswahl an Kandidat*innen in Betracht zieht
Seien Sie offen und wachsam gegenüber Ihrem eigenen unbewussten Bias (Sie erkennen ihn möglicherweise natürlich auch bei Ihren Kolleg*innen)
Wenn Sie einen unbewussten Bias bemerken, stellen Sie sich ihm ganz direkt — gehen Sie geradewegs gegen ihn an und weisen Sie darauf hin, wie Bias sich in einen Prozess einschleichen kann
Was tut Elsevier, um unbewussten Bias zu bekämpfen?
Elsevier führt verschiedene Methoden und Tools ein, um unbewussten Bias zu identifizieren und zu beseitigen, einschließlich:
Einführung von Doppelblind-Peer-Review oder gegebenenfalls anderen Formen von Peer Review für Wissenschaftsjournals, die an die Bedürfnisse der entsprechenden Gemeinschaft angepasst werden
Erstellen von internen Briefings, um die Mitarbeiter*innen auf das Thema aufmerksam zu machen und ihnen Tools und Ressourcen für eine weitere Verbreitung dieses Themas unter den Herausgeber*innen, Mitgliedern der Redaktionsleitung und Reviewer*innen an die Hand zu geben
Lenken der Aufmerksamkeit auf unbewussten Bias — und Erteilen von Rat zu dessen Reduzierung — in Anleitungen für Autor*innen, Briefen zur Einladung von Reviewer*innen und Redaktionsverträgen
Überprüfung und Berücksichtigung der geschlechtsspezifischen Vielfalt von Herausgeber*innen, Redaktionsleitungen und Begutachter*innen, um sicherzustellen, dass die Zeitschriften weiterhin relevant, repräsentativ und anregend für die Gemeinschaften sind, denen sie dienen
Vorlegen von Analysen und Studien zum Thema Gender und zu weiteren Besonderheiten in der Forschung und Wissenschaft und im technischen und medizinischen Veröffentlichungswesen
Auseinandersetzung mit Gender-Diversität bei den Redner*innen und Moderator*innen auf Konferenzen, die von Elsevier organisiert werden
Streben nach einer höheren Transparenz und Diversität bei den Herausgeber*innen und Mitgliedern der Redaktionsleitungen
Als Teil seiner Diversitäts- und Inklusionsstrategie möchte Elsevier das Geschlecht der Autor*innen, Reviewer*innen und Herausgeber*innen wissen, um Gender-Bias im Veröffentlichungswesen zu verhindern. Wir bitten deshalb die Autor*innen, Reviewer*innen und Herausgeber*innen der Wissenschaftsjournals, ihr Geschlecht unter den folgenden Möglichkeiten auszuwählen: Frau, Mann, nichtbinär/sonstiges und „keine Angabe“. Dies ist Bestandteil der Benutzerregistrierung im „Editorial Manager“.
Personen können entweder eine der Gender-Möglichkeiten oder die Option „keine Angabe“ auswählen. Sie können ihre Auswahl auch jederzeit ändern, indem sie sich auf der Anmeldeseite des Editorial Manager einloggen . Die Daten werden nur in ihrer Gesamtheit verwendet und der Zugriff auf einzelne Antworten ist eingeschränkt und wird nicht öffentlich gemacht.
Warum ist unbewusster Bias wichtig?
Der unbewusste Bias wird wichtig, wenn seine Auswirkungen Einfluss auf das wissenschaftliche Veröffentlichungswesen haben oder Anteilen der Gemeinschaften der Zugang zu bestimmten Möglichkeiten verwehrt wird (beispielsweise Mitglied der Redaktionsleitung zu werden oder es in die Liste der ausgewählten engeren Kandidaten für eine redaktionelle Funktion zu schaffen). Wir bei Elsevier sind der Meinung, dass niemand daran gehindert werden sollte, in vollem Umfang am akademischen Publikationsprozess teilzunehmen. Daher bemühen wir uns um größtmögliche Transparenz bei der Herangehensweise an Auswahlmöglichkeiten und klären unsere Mitarbeiter*innen, Redakteur*innen und Begutachter*innen aktiv darüber auf, was unbewusster Bias ist und wie er erkannt und überwunden werden kann. Schlussendlich haben wir das Ziel, die weltbesten Forschungsarbeiten zu veröffentlichen, und wenn einigen Autor*innen die Gelegenheit zur Veröffentlichung, zur Prüfung oder zur Bearbeitung verweigert wird, dann müssen wir handeln.
Was bedeutet dies für das wissenschaftliche Veröffentlichungswesen?
Unbewusster Bias kann den Veröffentlichungsprozess verschiedenartig negativ beeinflussen, zum Beispiel:
Ein Report eines/einer Reviewer*in, der/die einen mit ähnlichen Namen trägt wie wir, wird höher bewertet als der von jemand anderem
Der Rat eines/einer Mitherausgeber*in wird abgewertet, wenn er/sie einer anderen Religion angehört oder eine andere politische Meinung vertritt
Tendenz, mehr Mitglieder in die Redaktionsleitung zu ernennen, die den gleichen sozialen Hintergrund haben wie wir selbst
Mehr Artikel von Autoren eines bestimmten Geschlechts zu akzeptieren
Ablehnung der Validität einer anderen Perspektive, wenn diese von einer Person mit einem anderen Bildungshintergrund stammt
Arbeiten in einem Redaktionsteam, das nur aus Männern besteht
Das Erkennen und Unterdrücken von unbewusstem Bias ist eine Fähigkeit, die wie jede andere Fähigkeit regelmäßig aufgefrischt und geübt werden muss. Viele Institute und Organisationen bieten inzwischen eine spezielle Fortbildung zu unbewusstem Bias an. Informieren Sie sich also daher, was an Ihrer Arbeitsstelle angeboten wird und nutzen Sie die Angebote.