Die Praxisanleitung – mehr Innovation für den praktischen Einsatz
1. Juni 2024
Von Sarah Micucci
Für jeden Auszubildenden der Pflege ist eine sinnvoll konzipierte Praxisanleitung von enorm hohem Wert. Über die Gesetzgebung wurde festgelegt, dass jeder Träger der praktischen Pflegeausbildung dafür verantwortlich ist, die Praxisanleitung zu planen, zu strukturieren und zu dokumentieren. Leider ist Frust hierbei keine Seltenheit, wenn zum Beispiel Theorie und Praxis nicht übereinstimmen und Anleitungen als abzuarbeitende Zwangsmaßnahme zwischen „Tür und Angel“ vorgenommen werden. In ihrem Artikel „Individualisierte Praxisanleitung“ hat sich Joyce Yaa-Dufie-Windrich einmal genauer mit dem Thema auseinandergesetzt und innovative Möglichkeiten für Anleitungssequenzen in den Fokus gestellt (https://link.springer.com/article/10.1007/s41906-023-2114-6).
Wo es mitunter hapert
Schritt für Schritt komplexe Handlungssituationen in der Pflege erlenen. Eine gelungene Praxisanleitung ist Zweifels ohne, ein sehr wichtiger Teil der praktischen Ausbildungszeit. Hier sollen Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit bekommen, den Theorie-Praxis-Transfer unter Anleitung geschulten Personals eigenständig umzusetzen. Die praxisanleitende Person ist ebenso zuständig für einen Austausch mit der Pflegeschule sowie mit der leitenden Führungskraft des Einsatzortes. Die Praxisanleiterinnen und Praxisanleiter sind aufgefordert die Auszubildenden individuell und transparent bei Pflegehandlungen anzuleiten und dabei Raum zum Reflektieren zu bieten.
Leider bestehen auch hier öfter als gedacht Probleme diesen wichtigen Teil der praktischen Ausbildung umzusetzen. Vermehrt mangelt es an einer guten Organisation oder an fehlenden Ausbildungskonzepten. Bei vielen Praxisanleitenden wurde festgestellt, dass sie Probleme damit haben, Informationen aus den Rahmenlehrplänen, Schulcurricula und den Rahmenlehrplänen der Pflegeausbildungsprüfungsverordnung (PflAprV) in die praktischen Lern- und Arbeitsaufgaben zu übertragen. Es bestehen also Schwierigkeiten dahingehend, welche Lerneinheiten es in welchem Einsatz genau zu vermitteln gilt. Und natürlich bedarf eine solche Lernprozessgestaltung gewisser Personalressourcen, die den anleitenden Pflegefachpersonen „den Rücken freihalten“.
Innovative Anleitungssequenzen
Damit Praxisanleiterinnen und Praxisanleiter sowie Auszubildende diesen essenziellen Lernprozess nicht als notwendiges Übel, sondern auch weiterhin als positiv und wertvoll erleben, bedarf es wohl unter anderem zunächst einem durchdachten Praxisanleitungskonzept. Yaa-Dufie-Windrich erwähnt in diesem Zusammenhang, dass viele Praxisanleitungen schlecht organisiert sind und konkrete Ausbildungskonzepte teils komplett fehlen. Ihrer Meinung nach, wären hier innovative Anleitungssequenzen hilfreich, die den neuen Anforderungen des Pflegeberufs gerecht werden (entsprechend der neuen Ausbildungs- und Prüfungsverordnung, §4 PflBG). Weiterhin wird verstärkt darauf eingegangen, die Praxisanleitung deutlich mehr zu individualisieren. Was bedeutet, dass zukünftig stärker darauf geachtet werden soll, welche Praxisanleitungsmethoden zur gezielten Vermittlung nach den Bedürfnissen des oder der Auszubildenden herangezogen werden. Hierbei sind die Methoden sehr vielfältig: Praxiswerkstätten, Lernbüros, Sprechstunden, Fallbesprechungen oder regelmäßige Transferwochen haben sich für eine gute Überbringung der Lerninhalte bewährt. Sie können in Einzelanleitungen oder auch in Mikrogruppen (nicht mehr als vier Auszubildende) vorgenommen werden. Letzteres fördert ein wechselseitiges und co-produktives Lernen. Um eine individuelle Anleitung zu gewährleisten, sollte auch ein personalisierter Ausbildungsplan vorliegen, welcher bei jedem Praxiseinsatz vorliegt.
Ebenso sollte für jeden Schüler und jede Schülerin der Ausbildungsplan sowie das Konzept der Anleitungssequenzen (verschriftlicht) transparent gemacht werden. Ein Einblick in die praktischen Aufgabenbereiche und Anleitungen zieht die Auszubildenden aktiv mit ein. Die praktischen Aufgaben, welche auf sie warten, werden somit verbindlich, nachvollziehbar und übersichtlich auf ein begrenztes Zeitfenster festgelegt. Diese Form der Struktur gibt Sicherheit und lässt darauf schließen, dass die Anleitungen der praktischen Pflegetätigkeiten ernst genommen werden. Die Einbindung und die Transparenz vermitteln eine wichtige Form der Wertschätzung gegenüber den Lernenden.
Nicht zuletzt muss sich jede Ausbildungsstätte darüber im Klaren sein, dass nur durch regelmäßige Evaluation und Monitoring auf die Bedürfnisse der Pflegeauszubildenden eingegangen werden kann und ggf. Schwachstellen behoben werden.
Fazit
Mehr Struktur, innovative und an den heutigen Standard der Pflege angepasste Anleitungssequenzen sowie Transparenz und Einbezug der Auszubildenden – dieses Konzept trägt zweifellos dazu bei, die Ausbildungsqualität im praktischen Einsatz weiterzuentwickeln und die Zufriedenheit von Auszubildenden sowie von den anleitenden Personen zu fördern. Mit Sicherheit also eine Innovation für die Pflegeausbildung, die sich lohnt!
Wo es mitunter hapert
Schritt für Schritt komplexe Handlungssituationen in der Pflege erlenen. Eine gelungene Praxisanleitung ist Zweifels ohne, ein sehr wichtiger Teil der praktischen Ausbildungszeit. Hier sollen Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit bekommen, den Theorie-Praxis-Transfer unter Anleitung geschulten Personals eigenständig umzusetzen. Die praxisanleitende Person ist ebenso zuständig für einen Austausch mit der Pflegeschule sowie mit der leitenden Führungskraft des Einsatzortes. Die Praxisanleiterinnen und Praxisanleiter sind aufgefordert die Auszubildenden individuell und transparent bei Pflegehandlungen anzuleiten und dabei Raum zum Reflektieren zu bieten.
Leider bestehen auch hier öfter als gedacht Probleme diesen wichtigen Teil der praktischen Ausbildung umzusetzen. Vermehrt mangelt es an einer guten Organisation oder an fehlenden Ausbildungskonzepten. Bei vielen Praxisanleitenden wurde festgestellt, dass sie Probleme damit haben, Informationen aus den Rahmenlehrplänen, Schulcurricula und den Rahmenlehrplänen der Pflegeausbildungsprüfungsverordnung (PflAprV) in die praktischen Lern- und Arbeitsaufgaben zu übertragen. Es bestehen also Schwierigkeiten dahingehend, welche Lerneinheiten es in welchem Einsatz genau zu vermitteln gilt. Und natürlich bedarf eine solche Lernprozessgestaltung gewisser Personalressourcen, die den anleitenden Pflegefachpersonen „den Rücken freihalten“.
Innovative Anleitungssequenzen
Damit Praxisanleiterinnen und Praxisanleiter sowie Auszubildende diesen essenziellen Lernprozess nicht als notwendiges Übel, sondern auch weiterhin als positiv und wertvoll erleben, bedarf es wohl unter anderem zunächst einem durchdachten Praxisanleitungskonzept. Yaa-Dufie-Windrich erwähnt in diesem Zusammenhang, dass viele Praxisanleitungen schlecht organisiert sind und konkrete Ausbildungskonzepte teils komplett fehlen. Ihrer Meinung nach, wären hier innovative Anleitungssequenzen hilfreich, die den neuen Anforderungen des Pflegeberufs gerecht werden (entsprechend der neuen Ausbildungs- und Prüfungsverordnung, §4 PflBG). Weiterhin wird verstärkt darauf eingegangen, die Praxisanleitung deutlich mehr zu individualisieren. Was bedeutet, dass zukünftig stärker darauf geachtet werden soll, welche Praxisanleitungsmethoden zur gezielten Vermittlung nach den Bedürfnissen des oder der Auszubildenden herangezogen werden. Hierbei sind die Methoden sehr vielfältig: Praxiswerkstätten, Lernbüros, Sprechstunden, Fallbesprechungen oder regelmäßige Transferwochen haben sich für eine gute Überbringung der Lerninhalte bewährt. Sie können in Einzelanleitungen oder auch in Mikrogruppen (nicht mehr als vier Auszubildende) vorgenommen werden. Letzteres fördert ein wechselseitiges und co-produktives Lernen. Um eine individuelle Anleitung zu gewährleisten, sollte auch ein personalisierter Ausbildungsplan vorliegen, welcher bei jedem Praxiseinsatz vorliegt.
Ebenso sollte für jeden Schüler und jede Schülerin der Ausbildungsplan sowie das Konzept der Anleitungssequenzen (verschriftlicht) transparent gemacht werden. Ein Einblick in die praktischen Aufgabenbereiche und Anleitungen zieht die Auszubildenden aktiv mit ein. Die praktischen Aufgaben, welche auf sie warten, werden somit verbindlich, nachvollziehbar und übersichtlich auf ein begrenztes Zeitfenster festgelegt. Diese Form der Struktur gibt Sicherheit und lässt darauf schließen, dass die Anleitungen der praktischen Pflegetätigkeiten ernst genommen werden. Die Einbindung und die Transparenz vermitteln eine wichtige Form der Wertschätzung gegenüber den Lernenden.
Nicht zuletzt muss sich jede Ausbildungsstätte darüber im Klaren sein, dass nur durch regelmäßige Evaluation und Monitoring auf die Bedürfnisse der Pflegeauszubildenden eingegangen werden kann und ggf. Schwachstellen behoben werden.
Fazit
Mehr Struktur, innovative und an den heutigen Standard der Pflege angepasste Anleitungssequenzen sowie Transparenz und Einbezug der Auszubildenden – dieses Konzept trägt zweifellos dazu bei, die Ausbildungsqualität im praktischen Einsatz weiterzuentwickeln und die Zufriedenheit von Auszubildenden sowie von den anleitenden Personen zu fördern. Mit Sicherheit also eine Innovation für die Pflegeausbildung, die sich lohnt!