Elsevier-Antwort auf DFG-Papier Datenverfolgung in der Forschung
18. Juni 2021
Von Andrew Davis
Stellungnahme von Elsevier zum Informationspapier “Datentracking in der Wissenschaft: Aggregation und Verwendung bzw. Verkauf von Nutzungsdaten durch Wissenschaftsverlage“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)
Schutz der Privatsphäre seiner Nutzer sowie die Integrität der Forschung haben für Elsevier oberste Priorität
Das kürzlich erschienene Papier "Datentracking in der Forschung: Aggregation und Nutzung bzw. Verkauf von Nutzungsdaten durch wissenschaftliche Verlage" des DFG-Ausschusses für Wissenschaftliche Bibliotheksdienste und Informationssysteme (AWBI) wirft Bedenken hinsichtlich der Erhebung und Analyse personenbezogener Daten durch wissenschaftliche Verlage auf. Die Veröffentlichung des Papiers hat zu zahlreichen Anfragen aus der Wissen-schaftscommunity an den Verlag geführt; die wichtigsten Punkte wollen wir mit dieser Stellungnahme aufgreifen und beantworten. Es sei angefügt, dass wir dazu auch im direkten Gespräch mit der DFG stehen.
Elsevier unterstützt Bibliotheken und wissenschaftliche Einrichtungen bei der Umsetzung einschlägiger Datenschutzstandards. Der AWBI weist auf zunehmend wichtige Sachverhalte hin und wir begrüßen ausdrücklich eine eingehende, differenzierte Diskussion dieser Fragestellungen gemeinsam mit der Wissenschaftscommunity. Ungeachtet dessen können wir einer Reihe von Schlussfolgerungen und Mutmaßungen über Verlagsaktivitäten, die in dem genannten Papier vorgetragen werden, nicht zustimmen.
Respekt vor und Schutz der Integrität von Informationen, der Privatsphäre der Nutzer und der Vertraulichkeit von Forschung hat für Elsevier höchste Priorität.
Bei der Bereitstellung von wissenschaftlichen Informationen und Analysen für Bibliotheken, Universitäten, Forschungseinrichtungen und andere Organisationen erkennt Elsevier seit jeher die grundlegende Bedeutung der Privatsphäre von Nutzern und der Integrität von Forschung an und verpflichtet sich zur Einhaltung aller geltenden Datenschutzgesetze wie etwa der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO).
Die von Elsevier basieren auf den Prinzipien von Transparenz, Anonymität, Nützlichkeit von Daten, Selbstbestimmung der Nutzer und Rechenschaftspflicht gegenüber dem Nutzer. Wir betrachten es als unsere Verpflichtung, verantwortungsvolle Datenschutz- und Sicherheitspraktiken bei der Bereitstellung unserer Inhalte und Produkte einzuhalten.
Im Rahmen der vertraglichen Vereinbarungen stellt Elsevier seinen Kunden Nutzungsdatenberichte zur Verfügung. Von daher versteht sich, dass Elsevier – anders als behauptet - keine Nutzungsdaten an Dritte verkauft.
Elsevier unterhält ein umfassendes Informationssicherheitsprogramm, um seine Nutzer und deren Einrichtungen sowie die eigenen Produkte vor Sicherheitsrisiken zu schützen, die derzeit eine real existierende Bedrohung durch Cyberattacken und Piraterie-Webseiten auf Forschungseinrichtungen darstellen. Dazu verwendet Elsevier etablierte Technologien, die Benutzerdaten verarbeiten, um potenzielle Bedrohungen zu erkennen, Betrug zu verhindern und unbefugten Zugriff auf geschützte Inhalte und Dienste zu blockieren.
Bedauerlicherweise rückt das DFG-Papier die von den Wissenschaftsverlagen eingesetzten Sicherheitsmaßnahmen in ein falsches Licht, in dem es suggeriert, dass Verlage sie als "Spyware" in Bibliotheken einsetzen. Um es deutlich zu sagen: Elsevier führt keine Spyware in Bibliotheken und Institutionen ein.
Es sei angefügt, dass Rückmeldungen von Nutzern und Kunden zu dieser komplexen Problematik ausdrücklich erwünscht sind. Elsevier ist offen für eine Beteiligung an der Weiterentwicklung von Richtlinien und Vorschriften, die den Schutz der Privatsphäre von Forschenden und die Integrität der Forschung weiter verbessern helfen.