Erfahrungsbericht zum TMS am 13.05.2023
20. Juni 2023
Von Jonathan
Nachdem ich mein Abitur 2021 in Baden-Württemberg gemacht habe, studierte ich erst einmal 3 Semester lang BWL-Industrie an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Stuttgart. Schon vor meinem Abitur und dem darauffolgenden Studium stand für mich fest, dass ich Humanmedizin studieren will. Da mein Abitur allerdings nicht für eine sofortige Zulassung ausreichte, stand früh fest, dass ich auf ein sehr gutes Ergebnis beim TMS angewiesen sein werde, um an einer meiner Wunsch-Unis studieren zu können. Ich hätte den TMS natürlich auch zur selben Zeit wie das Abitur schreiben können. Ich entschied mich allerdings dagegen, um mich perfekt auf den Test vorbereiten zu können.
Für meine TMS-Vorbereitung brach ich das duale Studium ab und startete bereits im Dezember 2022 mich mit dem TMS auseinanderzusetzen. Mit dem Üben für den TMS begann ich im Januar, nachdem ich mich davor mit der Anfertigung eines Lernplans beschäftigt hatte. Dazu benutzte ich die Infos aus den Leitfäden der Kompendien Wird in neuem Tab/Fenster geöffnet.
Zur Vorbereitung verwendete ich zwei komplette Kompendien und übte damit täglich. Zudem belegte ich einen achtwöchigen Vorbereitungskurs. Als wichtigsten Baustein meiner Vorbereitung sehe ich die zahlreichen Testsimulationen an. Durch 13 komplette Probetests, die ich originalgetreu absolvierte, konnte ich mich am Testtag auf einen guten Erfahrungsschatz stützen. Ich bearbeitete die Aufgaben einfach „wie immer“, da mich die Testsimulationen optimal auf die Situation am Testtag einstellten. Der Zeitdruck, die Abfolge der Untertests und der stetig steigende Konzentrationsabfall – auf all das war ich vorbereitet, weil ich diese Herausforderungen ganze 13-mal unter testnahen Bedingungen durchgespielt hatte (Testbeginn zwischen 9:00 und 10:00; exakt 60min Pause; keine Unterbrechung zwischen den Untertests eines Testteils). So fand ich auch nach einigen Probetests heraus, wie ich mich in Bezug auf das Essen aufzustellen habe, um mich gut und lange genug konzentrieren zu können.
Durch das Wissen, dass der TMS grandios verlaufen muss, war ich bereits Wochen davor ziemlich angespannt. Ich habe diesen Druck gespürt, doch er hat mich gleichzeitig auch motiviert, in den letzten Wochen noch einmal Vollgas zu geben. Am Testtag selbst stieg die Anspannung sogar auf ein Level von Übelkeit an. Mir war auf der Hinfahrt zum Test-Ort (Reutlingen) wirklich schlecht und ich konnte mir kaum vorstellen, gleich den TMS zu schreiben. Ich hatte eigentlich vor, dort angekommen, noch ein Set Muster zuordnen durchzuführen, um mich auf den ersten Untertest direkt einstellen zu können. Daraus wurde dann leider nichts, weil ich viel zu angespannt war. Ich machte lieber noch einen Spaziergang, um mich zu beruhigen und um Sauerstoff zu tanken.
Nachdem ich Anmeldung und Garderobe durchlaufen hatte, suchte ich mir meinen Sitzplatz in meinem Sektor. Im Saal befanden sich rund 200 Teilnehmer. Viele von ihnen kamen erst sehr spät zu ihren Sitzplätzen, da es einige Verzögerungen zu geben schien. Der Testbeginn zögerte sich extrem lange hinaus, sodass einige Teilnehmende bereits während der ersten Stunde auf die Toilette rennen mussten. Erst um 13:09 war der Vormittagsteil beendet, weshalb ich denke, dass wir erst gegen 10:15 mit dem Test begonnen hatten. In der Mittagspause (60min) beeilte ich mich an die Garderobe, die maßlos überlaufen war. Ich hatte großes Glück einer der ersten zu sein. So konnte ich mein Essen so zeitnah wie möglich einnehmen und die Mittagspause besser nutzen indem ich noch eine Weile spazieren ging. Ich hatte nach dem Vormittagsteil ein wahnsinnig gutes Gefühl und startete dadurch mit viel Selbstvertrauen in den Nachmittagsteil.
Neuerungen im TMS gab es vor allem bei den Merktests. Bei den Figuren gab es am ersten Testtag keine einzige, die aussah wie ein „Volleyball“ – es gab zwar einige ähnliche Figuren, die allerdings gut zu merken waren und z.B. Korallen oder Fischen ähnlich sahen. Beim Fakten lernen war es so, dass die vierte Information zu den Patienten auch abseits von Eigenschaften oder Aufenthaltsorten (wie „Intensivstation“ oder „ambulant“) liegen konnte. So hatten einige Patienten an dieser Stelle eine Tochter, einen Sohn oder Zwillinge. Im Großen und Ganzen bewegte sich der diesjährige Frühjahrs-TMS jedoch ziemlich im Rahmen des Erwartbaren. Die einzige Ausnahme war für mich der Untertest Textverständnis. Das war wirklich abartig schwer. Mein beim Üben noch bester Untertest wurde während der 60 min im TMS der absolute Endgegner. Thematisch ging es im ersten Text um den X-chromosomal rezessiven Erbgang, im zweiten Text um das vegetative Nervensystem, im dritten Text um das Auge (Aufbau der Retina + Transduktion) und im vierten Text um Blutfette (VLDL, LDL, IDL, HDL und Cholesterin). Wobei ich sagen muss, dass vor allem der letzte Text der mit Abstand schwierigste Text war.
Um ein kleines Fazit zum Testtag zu ziehen, würde ich behaupten, dass der diesjährige Frühjahrs-TMS 2023 im Großen und Ganzen wahrscheinlich etwas einfacher zu lösen war als die Tests der letzten Jahre, nachdem was ich so darüber gehört habe. Die meisten Untertests waren schon sehr anspruchsvoll (vor allem Med.-nat., Quanti und Textverständnis), doch der Rest ging erstaunlich gut von der Hand.
Bis zum Studium habe ich vor, zu arbeiten, um mir einen Teil des Studiums schonmal im Vorfeld finanzieren zu können, da es ja sein kann, dass ich von zu Hause ausziehen muss, um Medizin zu studieren.
Darüber hinaus bin ich mir sicher, dass es noch ein schwieriger und steiniger Weg bis zur Approbation wird, dennoch freue ich mich unglaublich auf diese spannende und lehrreiche Zeit!
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