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"Ich breche das Medizinstudium ab" – und warum ich es nicht getan habe

25. Oktober 2024

Von Viktoria Strzoda

group of graduate students

Das Medizinstudium ist eine der größten Herausforderungen, die du auf dich nehmen kannst. Die Belastung ist enorm: endlose Vorlesungen, unzählige Klausuren, Nachtschichten in der Klinik und das ständige Gefühl, nie genug zu wissen. Es ist kein Wunder, dass viele Medizinstudierende irgendwann an den Punkt kommen, an dem sie denken: Ich breche ab. Auch ich stand einmal genau dort. Doch ich habe es nicht getan. Warum? In diesem Artikel möchte ich dir meine Gedanken und Gründe schildern, warum ich trotz aller Zweifel geblieben bin.

Der Moment der Zweifel

Ich erinnere mich noch genau an den Moment, als ich das erste Mal ernsthaft daran dachte, mein Medizinstudium abzubrechen. Es war während der Vorbereitung auf die Abschlussprüfungen im ersten Jahr. Die Bücher stapelten sich vor mir, meine Notizen schienen endlos und ich fühlte mich völlig überfordert. Der Gedanke, dass dies erst der Anfang war und noch so viele Prüfungen und Herausforderungen vor mir lagen, schien mich zu erdrücken. Ich war müde, frustriert und fragte mich, ob das wirklich der Weg war, den ich weitergehen wollte. Nachdem ich durch die erste Prüfung durchgerasselt war, was in meinen Augen als unfair erschien, da ich vorbereitet war, war ich bereit aufzugeben.

Warum ich es nicht getan habe

Aber dann, als ich wirklich kurz davor stand, aufzugeben, stellte ich mir die Frage: Warum habe ich überhaupt angefangen? Die Antwort darauf brachte mir die nötige Klarheit. Ich wollte Ärztin werden, um Menschen zu helfen, um Teil von etwas Größerem zu sein, um einen Unterschied im Leben anderer zu machen. Dieses Ziel hatte mich angetrieben, dieses Studium zu beginnen, und es war immer noch da, auch wenn es in dem Moment von Stress und Zweifeln überlagert wurde.

Später im Beruf wirst du mit noch größeren Belastungen konfrontiert werden, und das Studium bereitet dich darauf vor.

Unterstützung suchen

Ein weiterer Grund, warum ich letztendlich nicht aufgegeben habe, war die Unterstützung, die ich von Freunden, Familie und Kommilitonen erhielt. Sie erinnerten mich daran, dass ich nicht allein bin.

Gespräche mit anderen Medizinstudierenden, die ähnliche Zweifel hatten, halfen mir, meine Perspektive zu ändern. Oft ist es nur die Angst, dass man alleine mit seinen Sorgen dasteht, die einen in die Ecke drängt. Aber in Wahrheit kämpfen fast alle irgendwann mit den gleichen Problemen.

Langfristige Ziele im Blick behalten

In der schwierigsten Phase meines Studiums habe ich gelernt, die kurzfristigen Belastungen nicht über mein langfristiges Ziel zu stellen. Klar, es gibt Prüfungen, die scheinbar unmöglich sind, oder Momente, in denen man das Gefühl hat, niemals genug zu lernen. Doch das Medizinstudium ist nicht für immer. Es ist eine Phase, die dich auf den Beruf vorbereitet, den du dir immer gewünscht hast.

Diese Erkenntnis hat mir geholfen, weiterzumachen.

Rückblickend: Die beste Entscheidung

Jetzt, wo ich mich inmitten meines Studiums befinde, bin ich froh, dass ich nicht aufgegeben habe. Jeder, der das Medizinstudium durchläuft, wird mit Zweifeln konfrontiert, und das ist völlig normal. Es ist nicht die Stärke eines Studierenden, nie Zweifel zu haben, sondern die Fähigkeit, trotzdem weiterzumachen. Heute kann ich sagen, dass ich stolz darauf bin, durchgehalten zu haben.

Wenn du gerade an einem Punkt stehst, an dem du überlegst, das Medizinstudium abzubrechen, erinnere dich daran, warum du überhaupt angefangen hast. Ja, es ist hart. Ja, du wirst immer wieder an deine Grenzen kommen. Aber wenn es dein Traum ist, Ärztin oder Arzt zu werden, dann lohnt es sich, durchzuhalten. Du bist nicht allein in deinen Zweifeln, und es gibt viele Menschen um dich herum, die dir helfen können, diesen Weg zu gehen. Also gib nicht auf – du wirst es nicht bereuen.

Mitwirkende*r

VS

Viktoria Strzoda