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Lernen für die U-Kurs-Prüfung

25. Mai 2022

Der U-Kurs – kurz für den Untersuchungskurs der Inneren Medizin oder das „Praktikum der Inneren Medizin“. Dieser Kurs fand bei uns an der Uni im 1. klinischen Semester einmal wöchentlich auf Station statt. Wir wurden zunächst per Zufall in eine der 5 internistischen Kliniken eingeteilt, bei mir war es die Pneumologie. Hier wurde nach festem Curriculum jede Woche ein neues Thema besprochen und zum Schluss wiederholt. Da es jedoch nicht nur um Lungenerkrankungen, sondern um Untersuchungsmethoden der gesamten Inneren Medizin ging, war der Prüfungsstoff nahezu endlos. Von Anna Wagner

U-Kurs

U-Kurs

Ich hatte das Glück, noch 5 andere nette Kommilitonen in der Gruppe zu haben, mit denen ich letztlich auch zwischendurch und vor der Prüfung lernen konnte. Beim „Untersuchungs“-Kurs geht es schließlich um die körperliche Untersuchung – und die will geübt werden. Wir haben uns somit einmal zwischendurch auf Station verabredet – der nette Assistenzarzt, der unsere Gruppe leitete hat uns extra zwei Patienten rausgesucht, die sich noch einmal bereit erklärt hatten, sich von uns untersuchen zu lassen. Tatsächlich machen die meisten Patienten das ganz gerne, da sie dann ein bisschen Ablenkung vom sonst meist recht langweiligen Kliniktag haben. Und außerdem bleibt ja auch immer noch ein bisschen Zeit zu erzählen, da vergeht die Zeit auch viel schneller für die Patienten. Wir haben die Patienten dann reihum untersucht, jeder ein anderes Organsystem und uns dabei gegenseitig korrigiert und ergänzt. Das ist auch schon gleich mein erster und wichtigster Tipp: Für die U-Kurs-Prüfung muss man bestimmte Untersuchungen vormachen, wir haben das immer „Choreographie“ genannt, z.B. Lunge perkutieren. Und dafür muss man es einfach häufig machen, damit man bei der Perkussion auch wirklich was hört. Daher keine falsche Scheu – Patienten raussuchen und in einer kleinen Gruppe einfach drauf los untersuchen. Man macht ja dabei schließlich nichts kaputt und die Patienten freuen sich über die Abwechslung und darüber, was Gutes getan zu haben.

Auch wenn das sicherlich in jeder Uni anders ist: Bei unserer U-Kurs-Prüfung ging es tatsächlich nur um den Untersuchungsvorgang an sich. Man sollte also nicht zum Patienten gehen und sagen: „COPD Gold IV, ich empfehle Medikament xy“, sondern man sollte korrekt inspizieren, perkutieren und auskultieren und anschließend sagen können: „Beidseits leise Atemgeräusche, verlängertes Exspirium mit exspiratorischem Giemen“. Also deskriptiv und nicht direkt die exakte Diagnose mit Therapieempfehlung. Das war uns zunächst nicht klar gewesen, man muss aber bedenken, dass man ja auch erst im 1. klinischen Semester und dies der erste „richtige“ Patientenkontakt war.

Viele Untersuchungsschritte lassen sich beispielsweise auch bei Youtube gut nachvollziehen. Es gibt inzwischen für jedes Organsystem mehrere gute Videos, die einen Schritt für Schritt anlernen, wobei es hier natürlich auch gute Bücher gibt.

Das Beste kam dann tatsächlich bei uns zum Schluss: Die Prüfung war sehr fair und wohlwollend bewertet. Es ging den Prüfern überhaupt nicht darum, uns „rauszuprüfen“, sondern die Relevanz der internistischen Untersuchung nahe zu bringen. So war es auch in fast allen anderen Gruppen. Also keine Angst vor dieser Prüfung!