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TMS geschafft - Noch vor dem Studium in die Forschung?

6. Dezember 2023

Nachdem ich das Abitur geschafft und parallel den TMS absolviert hatte, war zum Glück absehbar, dass ich mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Medizinstudienplatz in meiner Heimatstadt München bekommen würde. Da das Abitur bzw. die TMS-Vorbereitung bereits sehr lernintensiv waren und auch das Medizinstudium sehr lernintensiv werden würde, entschied ich mich dafür, ein freies Jahr einzulegen, um andere Projekte verfolgen zu können.

In diesem sehr prägenden Jahr entstand u.a. die Idee, die Vorbereitungsmaterialien für den TMS und EMS zu erstellen, die heute Teil des ELSEVIER-Verlags sind. Auch absolvierte ich bereits zwei der drei Monate Pflegepraktikum. Zudem wollte ich unbedingt noch eine Zeit lang im Ausland verbringen und dort z.B. ein Praktikum in einem Forschungslabor absolvieren.

Ein Arzt und guter Bekannter meiner Familie empfahl ein Labor in Boston namens Psychiatry Neuroimaging Laboratory (PNL), das zur Harvard Medical School gehört. Ich bewarb mich dort und so surreal es mir damals schien, erhielt ich einen Platz in der Arbeitsgruppe von Dr. Inga Körte, Professorin an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München, die bereits seit mehreren Jahren am PNL forschte.

Das PNL ist kein einzelnes Labor, sondern eigentlich ein ganzes Institut mit mehreren Arbeitsgruppen, die zu verschiedenen neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen forschen. Prof. Körte forscht u.a. zu Gehirnerschütterungen und neurodegenerativen Erkrankungen und nutzt dabei bspw. modernste bildgebende Verfahren und neuropsychologische Tests. Ich verbrachte zwei sehr spannende Monate in PNL. Prof. Körte und das gesamte Team konnten mich sofort für Wissenschaft begeistern und erklärten mir alles ausführlich, sodass ich auch trotz fehlender Vorkenntnisse folgen konnte.

Kurz nach meiner Rückkehr nach München begann hier auch mein Medizinstudium an der LMU. Ich blieb mit Prof. Körte in Kontakt, um sie bei verschiedenen Projekten weiter zu unterstützen. Wenige Monate später kam sie schließlich zurück an die LMU und ich hatte erneut die Chance, an ihren Forschungsprojekten mitzuwirken. Seitdem bin ich Teil ihrer Arbeitsgruppe.

Von April 2020 bis Oktober 2021 pausierte ich das Studium für eineinhalb Jahre, um in Vollzeit an meiner Promotion zu den Auswirkungen repetitiver Krafteinwirkungen auf das Gehirn zu arbeiten. Auch in diesem Rahmen verbrachte ich erneut zwei Monate im PNL in Boston.

Meine „key learnings“ aus diesen großartigen Erfahrungen sind, dass es sich lohnt, früh in verschiedene Bereiche der Medizin hineinzuschnuppern – auch wenn man sich das eigentlich noch nicht zutraut. Vielleicht ist nicht gleich die erste Forschungsgruppe, die erste Station im Krankenhaus, oder die erste Arztpraxis der richtige Ort, um zu wachsen. Aber wenn man diesen Ort einmal gefunden hat, lohnt es sich, dranzubleiben.

Auch kann es sich lohnen, den TMS bereits parallel zum Abi zu absolvieren. Das ist zwar anstrengend. Ist aber danach klar, dass man gute Chancen auf einen Medizinstudienplatz hat, kann man sich auf Neues konzentrieren bzw. umso verdienter Urlaub machen! 😊