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Und die Pflege? Forderungen an die neue Bundesregierung

7. März 2025

two women researching

Nach der diesjährigen Bundestagswahl ist es nun gewiss: Deutschland steht vor einem Regierungswechsel. Friedrich Merz von der CDU hat die Bundestagswahl gewonnen und wird zukünftiger Bundeskanzler sein. Dabei wurden viele Themen von den Parteien im Wahlkampf zur Diskussion gestellt und sorgten, wie die Migrationspolitik, in der Bevölkerung für heftige Auseinandersetzungen. Was in vielerlei Augen jedoch bei den Wahlkampfinhalten zu kurz kam, war die Frage danach, wie es zukünftig in Deutschland um die Pflege stehen wird.

Wie wir schon in naher Zukunft eine stetig älter werdende Bevölkerung weiterhin versorgen wollen, ohne, dass ein gesamtes Gesundheitssystem ins Wanken gerät, schien nicht allzu relevant, bei dem Versuch Stimmen zu gewinnen. Ein Grund mehr für den DBfK (Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe) bereits im Januar 2025 ein Forderungspapier an die zukünftige Bundesregierung zu formulieren.

Forderungen an die Bundesregierung 2025

In einem öffentlichen Brief wendet sich der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe am 14. Januar 2025 an die Bundesregierung. Der Verband erhebt anhand dieses Forderungspapiers Anspruch auf eine grundlegende Weichenstellung für die Zukunft der Pflege in unserem Land. Dies beinhaltet unter anderem ein reformiertes Gesundheitssystem in welchem mehr als zuvor die Kompetenzen einer professionellen Pflege umgesetzt werden können und somit eine bessere Versorgung ermöglicht wird.

DBfK-Präsidentin Vera Lux gibt in diesem Zusammenhang nochmal zu bedenken, dass unser Gesundheitswesen schon heute unter einem enormen Druck steht. Nicht zuletzt bedingt durch die demografische Entwicklung. Dass sich dieser Zustand in den kommenden Jahren weiterhin drastisch verschärfen wird, ist schon lange keine Vermutung mehr, sondern eine bittere Tatsache. Weiterhin erklärt sie in einem Schreiben des DBfK zur Veröffentlichung des Forderungspapiers: „Es braucht grundlegende Reformen, die nicht nur kurativ, sondern, auf Gesundheitsförderung und Prävention ausgerichtet sind. Dazu ist eine Umverteilung von Aufgaben zwischen den Gesundheitsberufen notwendig. Die Profession Pflege wird dabei eine Schlüsselrolle spielen, für die dringend der Weg geebnet werden muss.“ Lux verweist in diesem Zusammenhang auch auf die dringende Notwendigkeit, Gesetze, wie das Pflegefachassistenz- und das Advanced Practice Nursing-Gesetz, unmittelbar umzusetzen. Mit dem Pflegekompetenzgesetz sei aus der Sicht des Berufsverbandes bereits der richtige Weg eingeschlagen worden. Wichtig sei es nun, nicht stehenzubleiben. „Die neue Regierung muss sich ohne weitere Verzögerungen um die Gesetze kümmern. Das Motto ist: verbessern, verabschieden, umsetzen“, so Lux.

Maßnahmen zur Sicherstellung der pflegerischen Versorgung und zur Attraktivitätssteigerung des Pflegeberufs

Der DBfK appelliert an die neue Bundesregierung, dass eine leistungsfähige und resiliente Gesellschaft auf Investitionen in Bildung und Gesundheit basiert. Die professionelle Pflege spielt hierbei eine wesentliche Rolle. Es bedarf einer Vielzahl von Maßnahmen, um die pflegerische Versorgung in unserem Land wieder sicherzustellen. Daher stellt der Berufsverband folgende Forderungen:

  1. Eine generalistisch und bundeseinheitlich ausgerichtete Pflegeassistenzausbildung mit einer Ausbildungsdauer von 24 Monaten. Weiterentwicklung der generalistischen Pflegeausbildung (u. a. Stärkung der Praxisanleitung). Sicherstellung der Finanzierung von Fort- und Weiterbildungsangeboten.

  2. Einführung des Pflegeberufegratifikationsscheins für Pflegefachpersonen zur Sicherstellung zusätzlicher Leistungen, der Förderung von Gesundheit sowie der Sicherung von Rentenansprüchen.

  3. Anerkennung und Förderung des Pflegeprozesses und der pflegerischen Vorbehaltsaufgaben nach § 4 PflBG für die Erhebung und Steuerung komplexer Versorgungsbedarfe.

  4. Verankerung auf Master-Niveau im Berufs- und Leistungsrecht sowie flächendeckende Einführung von Advanced Practice Nurses (APN) und Communitiy Health Nurses (CHN).

  5. Einführung einer Chief Government Nurse als Beauftragte der Bundesregierung für alle Belange der Pflege im Kanzleramt.

  6. Gewährleistung einer Anschubfinanzierung von pflegewissenschaftlichen Strukturen durch den Bund, um hochschulische Qualifikationen sowie den Handlungsrahmen akademischer Pflegefachpersonen zu erweitern und zu stärken.

  7. Gute und effektive Integration internationaler Pflegender, ausgehend von ethischen Standards, welche eine Vermeidung der Unterversorgung von Pflegekräften im Herkunftsland berücksichtigen.

  8. Gezielte Förderung von Prävention, Gesundheitsförderung und Selbstmanagement bei chronischen Erkrankungen in allen Versorgungssettings, um die Pflegelast zu verringern. Diese Leistungen sind von Pflegefachpersonen zu erbringen und können als Leistung abgerechnet werden.

Fazit:

Zeigt, dass ihr es besser könnt!

Der DBfK gibt der neuen Regierung wichtige Worte mit auf den Weg und bestärkt darin, dass Pflege kein Kostenfaktor ist, sondern eine Investition in die Zukunft unseres Landes! Die neue Regierung hat die Chance vieles noch besser zu machen und trägt somit die Verantwortung jetzt effektiv zu handeln!

Quellen:

Sarah Micucci Gesundheits- und Krankenpflegerin Pflegepädagogin (B.A.) Autorin / Redakteurin für Pflegefachliteratur

Sarah Micucci

Gesundheits- und Krankenpflegerin

Pflegepädagogin (B.A.) Autorin

Redakteurin für Pflegefachliteratur

Sarah Micucci