Vorsicht vor Plagiaten in der Doktorarbeit – damit der Titel lange hält
21. April 2021
Plagiat- dieses Wort ist spätestens seit der Affäre um die Doktorarbeit von Herrn zu Gutenberg in aller Munde. Die auch danach in großen Teilen aufgedeckten Plagiate in anderen Dissertationen prominenter Titelträger, legt nahe, dass der frühere Umgang mit korrekter Zitierweise teilweise eher „lasch“ gehandhabt wurde. Nach einigen prominenten Präzedenzfällen, achten die Universitäten nun verstärkt auf Plagiate in wissenschaftlichen Schriften, um sich vor schlechter Presse zu schützen. Von Anna Wagner
Plagiats-Check
Somit ein Plagiats-Check vor Einreichen einer Doktorarbeit in den meisten Unis gängige Praxis Standard geworden. Bitte beachtet: hierbei geht es stets um das Übernehmen fremder Inhalte, ohne dies korrekt zu kennzeichnen. Natürlich darf und muss man weiterhin andere wissenschaftliche Arbeiten auch wörtlich zitieren, sofern diese korrekt als solche gekennzeichnet werden. Grundsätzlich gilt, dass jeder Inhalt mit einem Literaturhinweis belegt werden können muss.
Die Plagiatsversuchung ist in der Regel im Methodenteil einer Doktorarbeit besonders groß. Natürlich könnt ihr nicht bei jeder Methode das Rad neu erfinden, und es gibt logischerweise nicht unendlich viele Möglichkeiten, um beispielsweise den genauen Ablauf bei einem Western Blot zu beschreiben. Dennoch solltet ihr euch davor hüten, den Methodenteil von euren Vorgängern oder anderen Doktorarbeiten abzuschreiben, da auch dies als Plagiat gewertet werden kann. Beschreibt daher alles immer in euren eigenen Worten. Natürlich können Vorarbeiten als Orientierung dienen.
Risiken vermeiden
Aber auch in der Diskussion und Einleitung, wo eine Verknüpfung zu bestehender Literatur gefordert ist, gibt es ein gewisses Plagiatsrisiko. Um das korrekte wissenschaftliche Zitieren zu erleichtern, empfiehlt sich die Verwendung einer Zitiersoftware, wie beispielsweise EndNote oder Mendeley. Häufig gibt es zwischen den Universitäten und den Software-Herstellern Verträge, sodass ihr möglicherweise eines dieser Programme kostenlos nutzen könnt. Der große Vorteil dieser Programme ist, die automatische Erstellung einer Literaturliste sowie die Speicherung aller relevanten Arbeiten zum mehrfachen Zitieren. Auch die Nummerierung wird stets automatisch aktualisiert, da man ja häufig mitten im Text etwas ergänzen oder löschen muss.
Denkt daran, eine wissenschaftlich fundierte Quelle anzugeben. So ist beispielsweise Wikipedia keine geeignete Literaturangabe – ein gut recherchierter Wikipedia-Artikel hingegen, gibt seinerseits wieder Quellenangaben an, die ihr wiederum als Primärliteratur zitieren könnt.
Vor Abgabe eurer Doktorarbeit könnt ihr auch eure Arbeit auf Plagiate überprüfen lassen mit Hilfe von speziell dafür vorgesehenen Tools.
Insgesamt hat das Bewusstsein über die Existenz von Plagiaten stark zugenommen, sodass hier sehr gründlich nach gefahndet wird. Damit man in zehn oder zwanzig Jahren keine unangenehme Post von der Universität bekommt, die möglicherweise die Aberkennung des hart erarbeiteten Doktorgrades zur Folge haben kann, sollte man somit ein paar grundlegende Zitierregeln beachten.
Eure Anna
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